Das Menschenbild der Naturheilkunde
- Thomas Kahmann -
- Textauszüge aus einem Artikel,
erschienen in "Der Arbeitsmethodiker" 1/2000 -
Der Mensch stellt eine Ganzheit dar. Es
sollte eine Harmonie gegeben sein zwischen Geist, Seele und
Körper. Der einzelne Mensch in seiner individuellen Ganzheit
existiert aber auch als Teil der Natur und des Universums, auch der
Gesellschaft: der geschaffene Mensch ist Teil der Schöpfung.
Im naturheilkundlich-ganzheitlichen
Denken wird die Naturordnung anerkannt und damit auch die Naturkraft:
das
ist die Fähigkeit des Individuums zur Heilung,
das
Streben nach Heil-Werden von Natur aus
und
das oft mit Hilfe von Krankheit!, d.h. in jedem Organismus ist eine
sinnvoll handelnde Abwehrkraft vorhanden ("innerer Arzt"), die eine
Gleichgewichtsstörung zu beseitigen versucht, und das eben oft
über den Weg einer akuten Krankheit. Die Therapie besteht darin,
die Selbstheilungskräfte des Patienten zu ergänzen.
Gesundheit
ist
nicht nur Abwesenheit von
(manifester) Krankheit und Störungen;
ist
Regulationsfähigkeit auch bei
starker Belastung;
ist
Auseinandersetzungsfähigkeit
mit inneren und äußeren Reizen (körperlich, psychisch);
ist
Anpassung an ständige
Veränderungen;
ist
Verantwortung fühlen für
sich, andere und die Welt;
ist
Finden verbindlicher Werte und
Aufgaben;
ist
Kraft und Optimismus: auch mit
Krankheit und Störungen zu leben - und furchtlos zu sterben;
ist
Abenteuer und Chance: ist Wachsen,
Werden und Vergänglichkeit;
ist
Bewährung im Leiden.
Folgerungen:
Auch
der Kranke in uns, das Kranke in uns gehören zum Leben. Leiden ist
ein Wert des Lebens, auf den keine Gesellschaft, kein Mensch verzichten
kann.
Ich
kann Krankheit nur verändern, wenn ich sie als Teil von mir
annehme; was ich abspalte, verdränge, ist mir nicht
zugänglich - aber es wirkt trotzdem!
Krankheit
Eine
akute Krankheit ist Ausdruck für den Versuch des Organismus zur
Selbstheilung; zur Wiederherstellung eines Gleichgewichts.
Die
Symptome drücken die konstruktive Auseinandersetzung des
Organismus mit äußeren und inneren Umständen aus.
Symptome werden in der Naturheilkunde nicht unterdrückt, sondern
gestützt bzw. gesteuert oder durch Maßnahmen, die in die
gleiche Richtung zielen wie die Symptome, überflüssig gemacht
(Ableitung, Ausleitung = indirekte Symptomauflösung).
Schmerz
hat eine Hinweisfunktion, er zeigt etwas auf und führt zur
Schonung. Schmerzen können ruhig gelindert werden, sollten aber
nicht längerfristig vollkommen genommen werden, weil der Hinweis
sonst nicht wahrgenommen werden kann.
Bei
chronischen Krankheiten stellt sich die Situation anders dar. Eine
Selbstheilung durch Produzieren einer akuten Krankheit klappt nicht
mehr; die Regulationsfähigkeit durch den "inneren Arzt" ist
blockiert; häufig ist allerdings mit naturheilkundlichen Mitteln
eine Auflösung dieser Regulationsstarre möglich und
anschließend eine Rückführung in "aktivere"
Krankheitsprozesse, die dann eventuell ausheilen können. Aber
hier, an der Grenze der Regulationsfähigkeit, wo keine Bewegung
mehr ist ("Starre"), kommt die Naturheilkunde an ihre Grenze, wenn es
nicht gelingt, diese Blockade aufzulösen. Häufig ist es
dennoch möglich, durch Entlastung und Milieuänderung zu einer
Linderung des Leidens beizutragen.
Therapie
Die Therapie richtet sich an Seele und
Körper, möglichst unter Einbeziehung des Geistigen. Als
Therapie werden Heilreize eingesetzt, die den Organismus zur Reaktion
anregen; die Reaktion des Organismus stellt den Heilungsvorgang dar!
Dabei ist der Patient aktiver Partner im Heilungsprozess. Die Mitarbeit
des Patienten erstreckt sich nicht nur auf die Medikamenten-Einnahme
zur festgesetzten Zeit, sondern die Lebensweise sollte überdacht
und angepasst / verändert werden; äußerliche und
innerliche Veränderungen müssen vom Patienten umgesetzt
werden.
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(bitte schicken Sie mir einen adressierten und frankierten
Rückumschlag A4):
Thomas Kahmann
-
Heilpraktiker -
Eulenbusch
6
21391
Reppenstedt